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Die alte Messe in Geschichte und Gegenwart


Woher kommt die alte Messe?


Die überlieferte Form der heiligen Messe ist uralt. Sie hat über viele Jahrhunderte das liturgische Beten der katholischen Kirche geprägt und befruchtet.

  • Klassisch heisst sie, weil ihre Ursprünge in die früheste Zeit der römischen Kirche zurückreichen.
  • Tridentinisch wird sie genannt, weil das Konzil von Trient sie im 16. Jahrhundert gewürdigt und als für die römische Kirche verbindlich erklärt hat.
  • Zur außerordentlichen Form des Römischen Ritus aber hat Papst Benedikt XVI. sie im Jahr 2007 durch sein Motuproprio Summorum Pontificum erklärt. Dabei war es sein ausgesprochener Wunsch, dass diese altehrwürdige und von vielen Katholiken innigst geliebte Form der Liturgie sich wieder allgemein der gebotenen Ehre erfreue.

Seither steht es jedem katholischen Priester frei, den Außerordentlichen Ritus zu erlernen und zu zelebrieren. Vom Heiligen Vater ermutigt, haben bereits viele Priester von Zelebrationskursen profitiert, und durch die Initiative eifriger Gläubiger entstehen immer wieder neue Orte, an denen diese in vielfacher Hinsicht außerorrdentliche Form der heiligen Messe gefeiert wird.

Papst Benedikt XVI. über die alte Messe


Was nun die Verwendung des Messbuches von 1962 als Forma extraordinaria der Messliturgie angeht, so möchte ich darauf aufmerksam machen, dass dieses Missale nie rechtlich abrogiert wurde und insofern im Prinzip immer zugelassen blieb. (...)
Viele Menschen, die klar die Verbindlichkeit des II. Vaticanums annahmen und treu zum Papst und zu den Bischöfen standen, sehnten sich doch auch nach der ihnen vertrauten Gestalt der heiligen Liturgie, zumal das neue Missale vielerorts nicht seiner Ordnung getreu gefeiert, sondern geradezu als eine Ermächtigung oder gar als Verpflichtung zur Kreativität aufgefasst wurde, die oft zu kaum erträglichen Entstellungen der Liturgie führte. Ich spreche aus Erfahrung, da ich diese Phase in all ihren Erwartungen und Verwirrungen miterlebt habe. Und ich habe gesehen, wie tief Menschen, die ganz im Glauben der Kirche verwurzelt waren, durch die eigenmächtigen Entstellungen der Liturgie verletzt wurden. (...)
Hatte man unmittelbar nach dem Ende des II. Vaticanums annehmen können, das Verlangen nach dem Usus von 1962 beschränke sich auf die ältere Generation, die damit aufgewachsen war, so hat sich inzwischen gezeigt, dass junge Menschen diese liturgische Form entdecken, sich von ihr angezogen fühlen und hier eine ihnen besonders gemäße Form der Begegnung mit dem Mysterium der heiligen Eucharistie finden. (...)
Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß. (...)
Es tut uns allen gut, die Reichtümer zu wahren, die im Glauben und Beten der Kirche gewachsen sind, und ihnen ihren rechten Ort zu geben. (...)


Papst Benedikt XVI. in seinem Begleitbrief an die Bischöfe zum Motuproprio 'Summorum Pontificum' vom 7. Juli 2007