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9. Kapitel: DIE OPFERUNG
Die Opfermesse besteht aus drei Teilen.
Teile der Opfermesse
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1. Opferung
2. Wandlung [oder Messkanon]
3. Kommunion |
Bevor wir die Gebete und Vollzüge der Opferung einzeln betrachten, werfen wir einen Blick auf das Ganze.
Teile der Opferung
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1. Oremus
2. Offertoriumsvers
3. Enthüllung des Kelches
4. Opferung des Brotes
5. Mischung
6. Opferung des Weines
7. Selbstaufopferung
8. Anrufung des Hl. Geistes
9. Altarinzens
10. Händewaschung
11. Aufopferung
12. Bitte an die Gläubigen
13. Secret |
Suscipe, sancte Pater
Deus, qui humanæ substantiæ
Offerimus tibi, Domine
In spiritu humilitatis
Veni, sanctificator
Lavabo inter innocentes
Suscipe, sancta Trinitas
Orate fratres / Suscipiat
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Ursprünglich bestand die Opferung nur aus einem Oremus und einer dazugehörigen Oration.
Zwischen diesen beiden wurde die Bereitung der Opfergaben in Stille
vollzogen. Beide Elemente sind noch immer vorhanden, nämlich das Oremus am Anfang und die Secret
am Ende. Sie bilden gleichsam den Rahmen für die ganze Opferung. Im
Laufe der Zeit wurde die Opferbereitung mehr und mehr mit Gebeten
‚gefüllt‘, bis hin zu ihrer heutigen Gestalt, welche ganz
unterschiedliche Elemente zu einer harmonischen Einheit verbindet.
Offertorium
Nach dem Dominus vobiscum mit Oremus rezitiert der Priester den Offertoriumsvers. Im feierlichen Amt ist dies ein Begleitgesang zur Opferung, ähnlich wie zu Beginn der heiligen Messe der Introitus.
Enthüllung des Kelches
Dann wird feierlich der Kelch enthüllt. Der Priester legt das gefaltete Kelchvelum
seitlich auf den Altar, und die Ministranten geben nach deutschem
Brauch ein Glockenzeichen, um die Aufmerksamkeit der Gläubigen auf die
beginnende Opferhandlung zu lenken.
Opfergabe
Die zu bereitenden Opfergaben sind die materiellen Gaben von Brot und Wein.
Sie werden durch die Hände des Priesters dargebracht, um in der
heiligen Wandlung zum Opferleib und Opferblut Christi zu werden.
Gleichzeitig aber stehen diese materiellen Gaben symbolisch für ein
geistiges Opfer, welches nicht nur der Priester, sondern zugleich mit
ihm auch die anwesenden Gläubigen kraft ihres in der Taufe erworbenen
allgemeinen Priestertums darbringen.
Opferung des Brotes
Der Opfergestus der Erhebung der runden goldenen Patene mit der
daraufliegenden Hostie wird von der Bitte begleitet, Gott möge die
Opfergabe annehmen, ihm zur Ehre und uns zum Heil: „Nimm an,
heiliger Vater, allmächtiger ewiger Gott, diese makellose Opfergabe, die
ich, Dein unwürdiger Diener, Dir, meinem lebendigen und wahren Gott,
darbringe für meine unzähligen Sünden, Fehler und Nachlässigkeiten, für
alle Umstehenden und auch für alle lebenden und verstorbenen
Christgläubigen, damit sie mir und ihnen zum Heil gereiche, zum ewigen
Leben.“
Das Oblationsgebet spricht von einer immaculata hostia (= makellose Opfergabe). Damit ist gesagt, dass ganz selbstverständlich jede Gabe zur Ehre Gottes nicht anders sein soll als makellos rein.
- Das Wort hostia (= Opfergabe) meint zunächst die materiellen Opfergaben, nämlich die Hostie aus Brot und den Kelch mit Wein. Nach dem Wunsch der Kirche soll die Opfermaterie mit Sorgfalt hergestellt und makellos rein sein (immaculata hostia): reines Weizenbrot und reiner Traubenwein.
Ganz ähnlich war es schon bei den vorbildlichen Opfergaben im Alten Bund. Auch sie sollten immaculata hostia sein, denn so sprach Gott durch Moses zu den Israeliten: „Nehmt
einen Ziegenbock zum Sündopfer sowie ein Kalb und ein Lamm zum
Brandopfer, beide einjährig und fehlerlos (sine macula).“ (Lev 9, 3) Vom Opfer des Erstlingswurfes heißt es: „Hat
er einen Makel (= maculam), sei es, dass er blind oder lahm oder sonst
mit einem bösen Fehler behaftet ist, so opfere ihn dem Herrn, deinem
Gott, nicht!“ (Dt 15, 21) - Gleichzeitig weisen die Gaben
über sich hinaus, denn insofern der Weizen gedroschen und der Wein
gekeltert wurde, bedeuten sie Jesus, der gegeißelt wurde und sein
Kostbares Blut für uns vergossen hat.
- Schließlich stehen Brot und Wein für die Grundbedürfnisse des Menschen und sind so Symbol für den Menschen selbst.
Während die Hostie auf der Patene geopfert wird, sollen auch die
Gläubigen ihr Opfer darbringen, indem sie ihre persönliche Hingabe an
Gott erneuern und gleichsam sich selbst geistigerweise mit auf die
Patene legen. Damit aber die „Opfergabe unserer Gottergebenheit“ (Secret vom 3. Adventssonntag) zur Ehre Gottes makellos
sei, stand die gesamte Vormesse unter dem Gedanken der Reinigung. Die
vom Weihwassernehmen an der Kirchentür bis hin zum Evangelium immer
wieder ausgedrückte Bitte um ein reines Herz zielte genau darauf hin,
uns selbst für Gott als immaculata hostia zu bereiten.
In diesem Sinne betet der Psalmist: „Ein reines Herz erschaffe mir, o
Gott! Erneuere in mir den rechten Geist! ... Denn Schlachtopfer
gefallen Dir nicht, und brächte ich Brandopfer dar, Du möchtest es
nicht. Opfer für Gott ist ein zerknirschter Geist; ein zerknirschtes und
zerschlagenes Herz wirst Du, o Gott, nicht verschmähen.“ (Ps 50, 12.18-19)
Auch denken wir an die Worte des hl. Apostels Paulus: „Ich
ermahne euch ... um der Erbarmungen Gottes willen: Bringt eure Leiber
dar als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer (hostiam
viventem, sanctam, Deo placentem). ... Macht euch nicht die Art dieser
Welt zu eigen, sondern wandelt euch um durch Erneuerung eures Denkens,
um zu prüfen, was der Wille Gottes ist.“ (Röm 12, 1 f.)
Mischung von Wein und Wasser
Bei der Bereitung des Kelches gibt der Priester einen Tropfen Wasser
in den Wein und spricht dabei die Worte einer vormaligen
Weihnachtsoration: „Gott, der Du die Würde der menschlichen Natur
wunderbar begründet und noch wunderbarer erneuert hast, lass uns durch
das Geheimnis dieses Wassers und Weines an der Gottheit dessen
teilhaben, der sich gewürdigt hat, unserer Menschennatur teilhaftig
zu werden, Jesus Christus, Dein Sohn, unser Herr.“
- Dieser unscheinbare Ritus weist auf die Verbindung von göttlicher
und menschlicher Natur in der Person des Gottmenschen Jesus Christus hin
(hypostatische Union), wobei der Wein für die göttliche, das Wasser aber für die menschliche Natur steht.
- Zugleich
geht es um das Geheimnis unserer eigenen Erlösung, denn wie der Tropfen
Wasser in den Wein, so wird der Mensch in der Taufe gleichsam
hineingetaucht in den dreifaltigen Gott. Durch die heiligmachende
Gnade wird er mit göttlichem Leben erfüllt und „teilhaft göttlicher Natur“ (2 Petr 1, 4). Noch wunderbarer, als Gott den Menschen ursprünglich erschaffen hat, wird er im Werk der Erlösung erneuert.
Wieder begegnet uns der Gedanke der Selbstaufopferung, denn der
kleine Wassertropfen fordert dazu auf, uns dem ganz zu schenken, der
sich uns ganz geschenkt hat. Und wenn auch all unser armseliges
menschliches Tun und Wirken zur Ehre Gottes im Verhältnis zum unendlich
wertvollen Opfer Christi nicht mehr ist als ein Tropfen Wasser im
Vergleich zum Ozean, so wird doch dieser glückliche Wassertropfen mit
dem Opfer Christi vereint und deshalb dem himmlischen Vater höchst
wohlgefällig.
Über den Mischungsritus sagt das Konzil von Trient: „Endlich
mahnt die heilige Kirchenversammlung, dass es kirchliche Vorschrift für
die Priester ist, dem Wein, der im Kelch geopfert wird, Wasser
beizumischen, sowohl deshalb, weil wohl auch Christus so getan hat, aber
auch, weil aus seiner Seite zugleich mit dem Blut auch Wasser
hervorgegangen ist. Dieses Geheimnisses wird durch die Vermischung
gedacht. Und da in der Geheimen Offenbarung des heiligen Johannes die
Völker Wasser genannt werden, so wird die Vereinigung des gläubigen
Volkes mit Christus dem Haupt dargestellt.“ (22. Sitzung (1562), 7.
Kapitel)
Opferung des Kelches
Während der Priester den Kelch empor hält, spricht er: „Wir
bringen Dir, Herr, den Kelch des Heiles dar und flehen Deine Milde an,
dass er zum Angesicht Deiner göttlichen Majestät für unser und der
ganzen Welt Heil mit süßem Wohlgeruch emporsteige.“
In spiritu humilitatis
Die mit dem Opfer Christi verbundene Selbstopferung des
christlichen Volkes, die in den bisherigen Riten bereits sinnbildlich
dargestellt wurde, wird nun noch einmal ganz ausdrücklich in Worte
gefasst. Dazu nimmt der Priester eine demütig verbeugte Haltung ein,
während die Kirche ihm das Gebet der drei Jünglinge im Feuerofen in den Mund legt.
Weil diese jungen Helden sich geweigert hatten, das Götzenbild des
Nebukadnezar in Babel anzubeten, ließ der König sie in einen glühenden
Ofen werfen, doch mitten in der Feuersglut blieben sie unversehrt und
priesen Gott. Weil sie aber nichts anderes zur Hand hatten, brachten sie
sich selbst zum Opfer dar: „Es ist in gegenwärtiger Zeit kein
Fürst vorhanden, kein Prophet oder Lenker, kein Brand- und
Schlachtopfer, kein Speiseopfer und Räucherwerk, kein Ort, um
Erstlingsgaben zu spenden vor Dir und so Erbarmen zu finden. Doch mit
zerknirschtem Herzen und demütigem Geiste lass uns Aufnahme finden, als
kämen wir mit Brandopfern von Widdern und Stieren und unzähligen fetten
Lämmern! So komme unser Opfer heute vor Dich und möge Dich versöhnen!“
(Dan 3, 38-40) Genau so spricht der Priester: „Im Geist der Demut und mit zerknirschtem Herzen mögen wir
von Dir angenommen werden, Herr, und so geschehe heute unser Opfer vor
Deinem Angesicht, dass es Dir wohlgefalle, Herr und Gott.“
Sehr schön drückt dies die Secret des Dreifaltigkeitssonntags aus: „Heilige,
so bitten wir, Herr, unser Gott, durch die Anrufung Deines heiligen
Namens diese Opfergabe und vollende durch sie uns selbst zur ewigen
Opfergabe für Dich.“
Veni sanctificator
Zum Veni sanctificator erhebt der Priester, genau wie später
bei der Wandlung, in Nachahmung Jesu die Augen zum Himmel. Dann
zeichnet er mit den Händen die Form eines Kreises und segnet die
Opfergaben. Wesentlicher Inhalt dieses Gebetes ist die in Wort und
Gestus ausgedrückte Bitte um die Herabkunft des Heiligen Geistes: „Komm, Heiligmacher, allmächtiger, ewiger Gott, und segne + dieses Opfer, das Deinem heiligen Namen bereitet ist.“
Ähnlich wie das Wunder der Menschwerdung Gottes wird auch die
eucharistische Wesensverwandlung der Kraft des Heiligen Geistes
zugeschrieben: „Wie soll mir dies geschehen, spricht die heilige
Jungfrau, da ich keinen Mann erkenne? Der Erzengel Gabriel antwortet:
Der Heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft des Allerhöchsten
dich überschatten. Und nun fragst du, wie das Brot der Leib Christi
werde und der mit Wasser gemischte Wein das Blut Christi? Und auch ich
sage dir: Der Heilige Geist kommt darüber und wirkt, was über Sprache
und Begriff hinausgeht.“ (Johannes von Damaskus, De fide orthod. 1. 4,
c. 13)
Inzens
Im feierlichen Hochamt folgt an dieser Stelle die Beweihräucherung
der Opfergaben und des Altares. Dieser Ritus fasst die gesamte Opferung
noch einmal zusammen.
Das Gebet zur Segnung des Weihrauchs beruft sich auf die Fürsprache
des hl. Erzengels Michael und erinnert an die vom hl. Apostel
Johannes geschaute himmlische Liturgie: „Ein anderer Engel kam und
trat vor den Altar, eine goldene Rauchschale tragend, und viel
Räucherwerk wurde ihm gegeben, dass er es darbringe unter dem Gebet
aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Throne Gottes. Und der
Rauch des Räucherwerkes stieg unter den Gebeten der Heiligen aus der
Hand des Engels empor zu Gott.“ (Offb 8, 3 f.)
Nach der Segnung erhebt der Priester das Rauchfass zu genau
festgelegten kreuz- und kreisförmigen Schwingungen über die Opfergaben
(siehe Seite 13*). Einen ähnlichen Schwingritus gab es schon bei den
Opfern des Alten Bundes: „Dies alles lege Aaron und seinen Söhnen
auf die Hände, und lass sie es hin und her schwingen als Weihegabe vor
dem Herrn. Sodann nimm ihnen alles wieder aus den Händen, und lass es
auf dem Altar als Ganzopfer in Rauch aufgehen zu einem lieblichen
Wohlgeruch vor dem Herrn.“ (Ex 29, 24 f.) Durch das Schwingen des Rauchfasses über Kelch und Hostie wird deren Aussonderung und Bestimmung zur Opfergabe ausgedrückt.
Danach zieht das Rauchfass ganz feierlich immer weitere Kreise, indem
auch der zelebrierende Priester und das anwesende Volk inzensiert und
so auf symbolträchtige Weise ins heilige Opfer mit hineingenommen
werden.
Jeder einzelne Zug des Rauchfasses ist von Gebetsworten begleitet. Während der Priester die Opfergaben umkreist, spricht er: „Dieser von Dir gesegnete Weihrauch steige empor zu Dir, o Herr, und es steige auf uns herab Deine Barmherzigkeit.“ Darin enthalten ist eine ganze Opfertheologie, denn in jeder Opferhandlung unterscheidet man eine aufsteigende (anabatische) und eine absteigende (katabatische)
Linie. Wir bitten Gott, er möge zunächst das Opfer annehmen und dann zu
unserem Heil uns seine Gnade schenken. Dies bringt sehr schön der
Weihrauch zum Ausdruck, denn nachdem sich die Weihrauchwolken droben im
Gewölbe der Kirche gesammelt haben, senken sie sich langsam wieder herab
und werden so zum Zeichen der auf uns herabkommenden göttlichen Gnade.
Die glühende Kohle ist Symbol der Liebe zu Gott. Wie die
Weihrauchkörner in ihrer Glut schmelzen, um dann als angenehmer
Opferduft emporzusteigen, so werden auch unsere guten Werke, Opfer und
Gebete erst durch die Liebe zu einer Gott wohlgefälligen Gabe: „Wenn
ich mit den Zungen der Menschen und der Engel rede, doch Liebe nicht
habe, bin ich ein tönendes Metall oder eine klingende Schelle. Und wenn
ich Prophetengabe besitze und um alle Geheimnisse weiß und alle
Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben habe, dass ich Berge versetze,
doch Liebe nicht habe, so bin ich nichts. Und wenn ich all meine Habe
austeile zur Speise für die Armen, und wenn ich meinen Leib hingebe zum
Verbrennen, doch Liebe nicht habe, nützt es mir nichts.“ (1 Kor 13, 1-3)
Während der Priester das Rauchfass wieder abgibt, spricht er: „Es entzünde in uns der Herr das Feuer seiner Liebe und die Flamme ewiger Hingabe.“
Lavabo
Beim Lavabo reinigt der Priester gerade jene vier
Fingerspitzen, mit denen er später den Leib des Herrn berühren wird.
Dazu sagt der hl. Thomas von Aquin: „Wir pflegen nicht etwas
Kostbares anzurühren, außer mit gewaschenen Händen. Deshalb erscheint
es ganz unschicklich, wenn zu solch einem hohen Sakrament jemand mit
befleckten Händen hinzutritt.“ (S. th. III,83,5 ad 1)
Der begleitende Psalm gleicht gewissermaßen einer Liebeserklärung:
„Unter Unschuldigen will ich meine Hände waschen und Deinen Altar
umschreiten, Herr, um die Stimme des Lobes zu hören und all Deine Wunder
zu erzählen. Ich liebe, Herr, die Schönheit Deines Hauses und den
Wohnort Deiner Herrlichkeit!“ (Ps 25, 6-8)
Suscipe sancta Trinitas
Nach dem Lavabo erhebt der Priester die Augen zum
Kreuz, senkt sie wieder, legt in leicht verbeugter Haltung die Hände auf
den Altar und spricht das Aufopferungsgebet Suscipe sancta Trinitas: „Nimm
an, heilige Dreifaltigkeit, diese Opfergabe, die wir Dir darbringen zum
Gedächtnis des Leidens, der Auferstehung und der Himmelfahrt unseres
Herrn Jesus Christus und zu Ehren der seligen immerwährenden Jungfrau
Maria, des heiligen Johannes des Täufers, der heiligen Apostel Petrus
und Paulus sowie dieser (d. h. deren Reliquien im Altar ruhen)
und aller Heiligen, damit sie ihnen zur Ehre, uns aber zum Heil gereiche
und im Himmel jene unsere Fürsprecher seien, deren Gedächtnis wir auf
Erden begehen.“
Orate fratres
Mit den Worten: „Betet, Brüder, dass mein und euer Opfer wohlgefällig werde bei Gott, dem allmächtigen Vater“,
wendet sich der Priester noch einmal zum Volk, bevor er endgültig das
Innerste des Heiligtums betritt, um - wie Moses - ganz mit Gott allein
zu sein.
Einerseits wird durch die Worte „mein und euer Opfer“
deutlich gesagt, dass die tätige Teilnahme der Gläubigen in einem
wirklichen geistigen Mitopfern besteht und dass Priester und Volk am
Altar in heiliger Opfergemeinschaft verbunden sind. Andererseits wird
aus der Antwort des Volkes deutlich, dass es keinerlei Vermischung geben
darf und dass der wesentliche eucharistische Opferakt allein durch die
Hände des zelebrierenden Priesters geschieht: „Der Herr nehme das
Opfer an aus deinen Händen zum Lob und Ruhme seines Namens, zum Segen
für uns und seine ganze heilige Kirche.“
Secret
Ihren endgültigen Abschluss findet die Opferung in der Secret, durch die sich der Bogen vom anfänglichen Oremus wieder schließt. Ihren Namen trägt sie, weil sie still (secrete) gesprochen wird und zugleich die Aussonderung (segregatio) der Opfergaben besiegelt.
Gewöhnlich wird in ihren wechselnden Texten ganz besonders der Opfergedanke betont, wie beispielsweise am Pfingstmontag: „Herr,
wir bitten Dich, heilige gnädig diese Gaben, und nachdem Du sie als
geistiges Opfer angenommen hast, vollende auch uns zu einer ewigen
Opfergabe für Dich.“
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